Die Arbeit als Heimatverein

Für die Dörenther Ortsgemeinschaft war zweifellos das Jahr 1955 von großer Bedeutung. Der Bürgerschützenverein beschloss, die Aufgaben eines Heimatvereins mitzuübernehmen. Die dann folgende positive Entwicklung als "Bürgerschützen-und Heimatverein" ist untrennbar mit dem Namen des verstorbenen langjährigen Vorsitzenden Walter Kruse verbunden. Ihm war es ein Dorn im Auge, dass sich der Verein mehr oder weniger als "Schützenfest-Feier-Verein" darstellte, denn alle Aktivitäten bezogen sich - vom Schießsport einmal abgesehen - hauptsächlich auf die Durchführung eben dieses Festes. Walter Kruse war es, der die Anregung des Kreisheimatpflegers Rektor Korspeter", Schützenvereine sollten auch zugleich Heimatvereine sein", aufgriff und diesen Beschluss im Dörenther Bürgerschützenverein umsetzte.

Fortan wirkte der Bürgerschützen- und Heimatverein nun auch als Sprachrohr der Dörenther Bürger. Gut in Erinnerung sind die unter der Amtsführung Walter Kruse' s jährlich durchgeführten Bürgerschaftsversammlungen, die das ganze Spektrum kommunaler Probleme und Fragen behandelten. Die gewählten Kommunalvertreter bezogen aus diesen Versammlungen Hinweise und Anregungen für ihre Ratstätigkeit im Sinne der Dörenther Bevölkerung. Vielfach wurden auch direkt vom Verein Wünsche und Anträge in die städtischen Beschlussgremien eingebracht. Beispielhaft sei hier die planerische Mitgestaltung des Friedhofs sowie des Ehrenmals genannt. Die Namensgebung der Dörenther Straßen und Wege ist unmittelbar auf Vorschlag des Heimatvereins erfolgt.

Nicht nur die positive Veränderung des äußeren Bildes der Dörenther Heimat darf sich der Bürgerschützen- und Heimatverein auf seine Fahnen schreiben, nein, er hat auch einen gesellschaftspolitischen Auftrag erfüllt. Er half und hilft noch heute vielfach bei der Integration neu hinzugezogener Bürger. Ob es einmal die Heimatvertriebenen des letzten Weltkrieges oder aber später hinzuziehende waren, die Mitgliedschaft war und ist immer noch für viele Ausgangspunkt neuer Kontakte und zwischenmenschlicher Beziehungen.

Im Arbeitsprogramm des Heimatvereins waren anfangs die unvergessenen "Kürabende" unter Wilhlem (Opa) Bergschneider weitere gesellschaftliche Höhepunkte. Im Herbst wurden Ernte-Dank-Feste gefeiert, die es leider in dieser Form heute nicht mehr gibt. Heute werden Ausflugsfahrten organisiert, Altennachmittage durchgeführt. Die jährliche Winterwanderung findet guten Zuspruch. Seit 1992 wird ein Maibaum aufgestellt. Alle 5 Jahre findet ein Heimatabend im Rahmen des Schützenfestes statt. So versucht man immer wieder aufs Neue, im Wandel der Zeit das Selbstverständnis als Heimatverein neu zu definieren, um entsprechende Akzente in der Vereinsarbeit zu setzen.